Wir gewöhnen uns ein…

Die ersten Wochen und manchmal auch Monate im Kindergarten und der Krabbelstube sind ganz stark von der Eingewöhnung geprägt. Vom Kennenlernen und Vertrauen aufbauen, von Zurückhaltung und sich öffnen, vom Abschiedsschmerz und der Wiedersehensfreude.

Jede Eingewöhnung ist genau wie jedes Kind völlig individuell.
Vergleiche mit anderen Kindern machen nur unnötigen Druck. Wir wollen jedes Kind dabei begleiten, in seinem eigenen Tempo bei uns anzukommen.

Trennungsschmerz ist ganz normal, durch Weinen drücken die Kinder ihre aktuellen Gefühle aus. Da es nunmal ein Kindergarten und kein Familiengarten ist, bleibt die Trennung leider nicht aus. Ihr als Familie seid dem Trennungsschmerz aber nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt einige Sätze und Rituale, die euch den Abschied leichter machen können.

Das allerwichtigste zuerst: Eine bewusste Verabschiedung ist Pflicht. Auch wenn es sich einfacher anfühlt, sich vom ins Spiel vertieften Kind davon zu schleichen, solltet ihr euch wirklich immer verabschieden. Ihr seid der sichere Hafen für euer Kind und wenn es merkt, dass ihr einfach verschwunden seid, ist die Trauer umso größer.

Trennungsschmerz begleiten

Du bist traurig und möchtest, dass ich bei dir bleibe.

Wenn das Kind bei der Trennung weint, kann es helfen das Gefühl für das Kind in Worte zu fassen, weil es das selbst vielleicht noch nicht oder im Moment nicht kann. So findet es Trost, fühlt sich angenommen und verstanden.

Leider kann ich nicht bei dir bleiben, weil ich …. (arbeiten muss, einkaufen muss, etwas erledigen muss…)

Dem Kind einen Information geben, damit es den Grund der Trennung besser verstehen kann.

Ich weiß, du schaffst das!

Zuversicht und Vertrauen ausstrahlen. Das Kind fühlt sich mit der Situation überfordert und glaubt nicht daran, sie bewältigen zu können. Als Bezugspersonen könnt ihr dem Kind diese Sicherheit vermitteln.

(Name) ist für dich da!

Dem Kind die Gewissheit geben, dass es nicht alleine ist. So vermittelt ihr als Eltern eurem Kind auch: Ich vertraue darauf, dass du hier gut aufgehoben bist.

Wenn ich wiederkomme, …

Den Fokus auf das Wiedersehen lenken, so wird dem Kind erneut versichert, dass die Trennung nur für einen gewissen Zeitraum ist.

Möchtest du mir noch winken?
Sollen wir noch aussuchen, was du spielen kannst?

Ein wiederkehrendes Ritual kann helfen, den Übergang sanfter zu gestalten. Ein paar gemeinsame Minuten vor der Trennung können das Kind unterstützen.

Ich umarme dich noch einmal und dann gehe ich. (Name) kümmert sich um dich und wird dich trösten.

Wenn alles nicht hilft, macht es die Situation meist nicht besser, wenn sie in die Länge gezogen wird. So kann man als Bezugsperson liebevoll die Führung übernehmen.

Vielleicht sind ein paar Anregungen für euch dabei, die die morgendliche Trennung einfacher machen.

Buchtipp: „Spielen schafft Nähe – Nähe löst Konflikte“ von Aletha J. Slother

In diesem Buch schreibt die Entwicklungspsychologien Aletha Slother über die Wichtigkeit des gemeinsamen Spiels und wie es dazu beitragen kann, herausfordernde Situation, die alltäglich im Familienalltag auftauchen zu entschärfen. Auch dem Trennungsschmerz wird ein Kapitel gewidmet.

Quelle: poppybird/instagram